Hallo erst mal. Ich hoffe ihr hattet alle einen guten Start ins neue Jahr, ich hatte jedenfalls einen, dazu aber später mehr. Zuerst einmal will ich euch warnen. Dieser Blogg beinhaltet die Ereignisse von drei Wochen und zwar von drei Reisewochen, was das ganze ziemlich lang werden lassen wird. Dies ist ein Nachtrag dazu. Ich habe auf der Hälfte beschlossen diesen Blog wie ein Kurztagebuch aufzubauen und nur das wirklich wichtige einzubauen. Das startet dann ab dem 24. Dezember. Die Nummerierung ist, wie man sich schon denken kann, das Datum der Ereignisse. Viel Spaß beim Lesen!
Am 23. Dezember sollten also meine Eltern und mein Bruder gegen 8 Uhr abends in Accra ankommen. Das hieß für mich, dass ich mich nicht beeilen musste. Das dachte ich zumindest. Am 22., abends, hat dann ein Arbeitskollege aus Deutschland angerufen, der Ghanaer ist und zurzeit Urlaub hier macht. Wir haben uns also für den nächsten Morgen an der Busstation verabredet. Schon als ich, mit ein paar anderen Freiwilligen die mit mir im Taxi zur Station gefahren sind, ankam war ich etwas geschockt: Die Station war so proppenvoll, dass die Leute bis zur Straße anstanden und zweieinhalb Stunden allein für die Karten warteten um in die teuren aber luxuriösen VIP-Busse zu kommen. Da es aber schon etwa 11 Uhr war als wir (Mychael und ich) das herausgefunden hatten und ich weder Lust noch Zeit hatte fast 3 Stunden dazustehen, haben wir letztendlich ein Trotro nach Kasoa, einen Vorort von Accra, gefunden. Das Problem war nur, dass ich die ganze Zeit aufs Klo musste. Von Kasoa war es dann kein Problem nach Accra rein und zum Flughafen zu kommen. Ich hatte die Telefonnummer von einem Typen den Keykey (der Sohn des Gründers unserer Organisation) irgendwie kannte und der uns als Taxifahrer dienen sollte. Also rief ich ihn an sobald meine Familie angekommen war. Eine halbe Stunde später kam er dann auch vorbei und lehrte meine Eltern das Warten in Ghana. Im Hotel angekommen (nach ewigen Zeiten im Traffic von Accra um die Weihnachtszeit) wurde erst mal geschlafen. Am nächsten Morgen stand wie verabredet der Taxifahrer vor der Tür und hat uns schon gegen 6 Uhr morgens zu unserem „Beach Resort“ in der Nähe von Accra gefahren. Dieses war teuer aber genauso angenehm. Also haben wir den ganzen Tag am Strand entspannt und am Abend haben wir etwas Schönes zu Essen bestellt, es war ja auch der
24. Heiligabend. So kam es einem zwar überhaupt nicht vor, es war trotzdem schade als es mich auf einmal ganz krass erwischt hat. Ich habe mich ganz schwach gefühlt, mir war schlecht, ich hatte auf einmal garkeinen Appetit mehr. Auf dem Weg zurück ins Zimmer habe ich auf der Treppe zwei Pausen eingelegt weil ich nicht mehr konnte. Dann hatte ich die ganze Nacht Durchfall und Fieber.
25. Krank aufgewacht. 39° Fieber, Durchfall und dieses Schwächegefühl. War aber keine Malaria!
26. Strand, chillen. Extra noch einen Tag verlängert.
27. Früher Aufbruch nach Kumasi. Mit dem Taxi nach Accra und von da mit dem VIP-Bus nach Kumasi. Familie besuchen, Rucksack beim Essen in einer Bar klauen lassen. Das verdirbt echt die Laune. Kamera, Sonnenbrille und Handy weg. Gewohnt haben wir in einem der edelsten Hotels. Unglaublich ungemütlich.
28. Umzug in neues Hotel. Das ganze Hotel für uns. Nette Atmosphäre. Mittags meinen ICT Lehrer treffen und mit ihm die Schule besichtigen, abends in der Ceci bar Rice balls gegessen. Leon wollte auch einen Anzug, also den Schneider über die Nummer in meinem Anzug angerufen.
29. Morgens früh auf den Markt, Stoff kaufen, Markt zeigen, Schneider angerufen, Taxi geholt. Der Fahrer war ein Vollpfosten und hat es nicht gerafft. Irgendwann dann doch angekommen. Ich hole den Anzug dann ab und bringe ihn mit wenn ich wieder nach Deutschland fliege. Nummer von meiner Gastmutter vergessen, Direktorin von der Schule angerufen um die Nummer zu bekommen. Abends Fufu bei meinen Gasteltern.
30. Früher Aufbruch nach Cape Coast/ Takoradi. Leon und ich nach Cape Coast, Giselle und Werner nach Takoradi. Wir zum Feiern, die zum Entspannen.
31. Am Strand chillen, Abends das geilste Buffet, Feuerwerk und Party mit geiler Musik und jeder Menge cooler Leute.
1. Alle verkatert, chillen am Abend noch ein Bier. Phillip hat vergessen, dass er, nach dem Aufstehen auf der Liege gewesen ist. Am Morgen sind dann die meisten gegangen.
2. Manche sind in den Kakum Nationalpark gegangen, Leon, ich und ein paar andere haben den Tag am Strand verbrach. Morgens Bread & Egg mit Laughing cow. Am Abend gab‘s ein zweites Silvester mit viel Bier und einem zweiten Feuerwerk. Danach schwimmen mit Ali (dem Besitzer der Lodge) und um 5 nochmal mit Max.
3. Weniger fit am Mittag dann Mutti und Vati im neuen Hotel treffen und dann wieder im Oasis essen gehen.
4. Morgens das Cape Coast Castle angeschaut, dann zu einer Lodge im Dschungel mit (anscheinend) 40 großen Krokodilen.
5. Früh morgens mit dem Metro Mass Bus Richtung Accra zu Till’s Beach Resort aufgebrochen. Da dann den ganzen Tag noch entspannt und am Abend noch ein schönes Abschlussessen gehabt.
6. Mittags los, Taxi kam nicht, Leon gestresst, neues Taxi über das Hotel bestellt. Hat alles noch gut geklappt. Abschied am Flughafen und dann alleine mit dem Taxi durchs nächtliche Accra. Absteige. Krank (Erkältung), schlaflos (bis um 1 hat die Musik gespielt, in meinem Kopf dann weiter bis 3), Scheiße.
7. Morgens noch kränker aufgewacht. Malaria? Lab gesucht. Sabine & Phillip abgeholt. müde durch Accra gehirscht. Abends Nico, Mirja Jules getroffen Mirja kam etwas später da sie den Metro Mass genommen hat. Danach sind wir noch kurz ins Chicken Inn gegangen, ein Fastfood Lokal mit Parkeinweiser. Danach ins Bett in einem passablen Hotel mit Siebener Schlafräumen für 7 Cedi pro Person.
8. Gegen halb 10 (Chillergruppe) aufgestanden, nach Hohoe, ein größeres Dorf in der Voltaregion, gefahren und da am frühen Abend angekommen. Häuslich eingerichtet, manche haben für alle was zu essen geholt und dann wurde in der nächsten Bar etwas gegessen und getrunken.
9. Am nächsten Morgen wieder erst gegen 9 aus dem Bett und direkt weiter zu den Wli Waterfalls. Auf dem Weg das 2. Mal im Melcom, einem Supermarkt mit westlichen Produkten, gewesen. Tütensuppen und Mangosaft gekauft. Vom Hotel in der Nähe der Wasserfälle los. Mirja und Emmi sind nicht mitgekommen. Der Rest hat eine Wanderung im 45° Winkel gemacht. 2 Stunden hoch, 2 Stunden runter. Nassgeschwitz wird man auch nicht gesund. Am Abend eine Suppe gemacht und dann noch Nudeln bestellt. Dann noch Bier.
10. Die Rechnung am nächsten Morgen belief sich auf 30 Cedi allein für’s Essen allein für mich. Dann ewig auf ein Taxi oder ein Trotro oder was sonst noch in diesem Fleckchen verkehren soll. Erst wollten wir zu noch weiteren Wasserfällen. Dann hatten wir wegen erneut spätem Aufstehen keine Zeit mehr. Taxi nach Hohoe, dann in das Dorf in der Nähe vom Volta. In der Lodge gewaschen. Die Anderen sind noch an den Volta. Ich hatte noch zu tun und Nico wollte noch telefonieren. Also die Anderen zum Essen und Trinken in einem „Restaurant“ getroffen. Dort hat uns dann mal wieder ein Typ angelabert. Er hat gemeint er ist der Trainer eines 1.-Ligateams aus Accra und ob wir nicht Lust hätten am nächsten Tag zu einem Spiel zu kommen. Wir hatten keine Zeit und haben uns von ihm verabschiedet.
11. Diesmal wirklich früh (gegen halb 8) aufgestanden, mit Nico an den Volta Reis frühstücken und am Ufer sitzen. Verrückte Frau wirft unsere Schale ins Wasser weil sie keine Kippe kriegt. Dann noch Kaffee gekauft und dann mangels heißen Wassers in der Lodge (sonst gibt es das immer umsonst) Eiskaffee aus dem Wasserbeutel entdeckt. Schmeckt mit Zucker wirklich gut. Gegen 12 Uhr nach Ada Foah aufgebrochen. Nach langer Trotrofahrt gieng es nicht mehr weiter und wir mussten ein Taxi mit drei Reihe für, ich glaube, 70 Cedi nach Ada Foah mieten. Im Ort noch was zu essen gekauft. Die Hütten waren mehreckig mit einem runden Strohdach. Die Moskitos haben sich gefreut. Wir nicht.
12. Am Vormittag haben Phillip, Sabine und Ich eine Bootstour gemacht. Es gab nur Motorräder ins Dorf und da wir nicht ewig Geld und Zeit hatten, haben wir zu dritt ein Motorrad genommen. Dort angekommen haben wir einfach einem Kapitän von den Booten zugestimmt, der vorgeschlagen hat uns mitzunehmen. Er wollte pro Person 5 für den Hin- und 5 Cedi für den Rückweg. Das war günstig. Also haben wir uns in das große Boot gesetzt und wurden rumgeschippert. Schöne Fahrt, viele Bilder gemacht. Auf dem Rückweg wären wir fast noch Jetski gefahren, das hätte dann aber 30 Cedi für 10 Minuten gekostet. Soviel hatten wir nicht. Wir haben uns dann noch ein bisschen umgehört aber es wollte keiner unter 30 Cedi machen. Also wieder mit dem Motorrad zurück. Wir haben dann doch wenigstens zwei genommen. Mein Fahrer musste bei jedem Anlassen sein Motorrad kurzschließen was mich wieder daran erinnert hat, dass wir immer noch in Ghana sind. Am Abend habe ich dann noch etwas in dem Restaurant bestellt die anderen haben Sabine mit dem Motorrad losgeschickt und sobald sie weg war darüber gewitzelt ob sie wohl wieder zurückkommt. Eigentlich wollten Mirja, Emmi und Jules noch am Nachmittag nach Accra fahren, haben sich aber dann doch entschlossen noch eine Nacht zu bleiben.
13. Am Morgen sind Mirja, Emmi und Jules dann nach Accra, der Rest, Phillip, Sabine, Nico und ich, sind noch bis zum Mittag geblieben, dann sind wir mit dem Trotro nach Accra gefahren. Am Abend sind wir dann wieder in dem Hotel gewesen wo wir schon beim ersten Mal waren. Wieder sind wir im „Chicken Inn“ gewesen und dann sind wir noch in ein paar Bars gewesen bevor wir nachts um 3 Uhr Mirja zum Flughafen gebracht haben. Dort durften wir dann bis zum Boarding mitkommen weil es so leer war. Da hat man dann schon mal daran gedacht wie es wohl ist selbst wieder nachhause zu fliegen… Nico, Emmi und Jules sind dann gleich mit dem VIP-Bus nachhause nach Kumasi gefahren, Sabine, Phillip und ich sind noch eine Nacht im Hotel geblieben. Wir hatten nämlich noch am Abend den Trainer aus der Voltaregion wiedergetroffen und der hatte uns Karten für das Spiel am nächsten Tag im großen Stadion von Accra gegeben. Im VVIP-Bereich. Hihihi…
14. Da wir erst gegen 5 Uhr morgens ins Bett gekommen sind, sind wir auch erst ziemlich spät wieder aufgestanden. Als wir dann zu dem Spiel wollten, kam es uns etwas seltsam vor, dass niemand am Stadion war. Drinnen waren nur ein ganz paar Fans, das Spiel war aber trotzdem lustig. Hier haben wir dann noch Eva getroffen die in Accra war, um ihren Vater vom Flughafen abzuholen. Der VVIP-Bereich war einfach die Loge wo der Präsident immer sitzt, wenn er ein Spiel in Accra anschaut. Am Abend sind wir dann noch in eine Bar gegangen. Wir wollten eigentlich Döner essen gehen, beim einzigen Stand in ganz Ghana. Der hatte aber zu. Man kann sich nur schwer vorstellen wie frustriert wir waren. Als Entschädigung gab’s dann lecker Sandwich mit Ei, Salat und Chicken. Sabine und ich wollten dann och tanzen gehen und sind zu der Bar gelaufen wo es den Döner gab. Und auf einmal gab es ihn dann doch. Ich war eigentlich schon satt aber ein Döner geht ja bekanntlich immer. Immerhin, es gab Yufka mit Salat, Ketchup, Mayo, und natürlich Dönerfleisch. Geil… J Danach sind Sabine und ich eigentlich nachhause gegangen aber dann kam aus einem Hinterhof Musik und wir wollten ja eigentlich noch tanzen gehen! Also rein in die Privatparty, wir wurden auch immer wieder herzlich dazu eingeladen. Um punkt 12 Uhr waren wir dann zuhause.
15. Am nächsten Morgen wollten wir eigentlich noch in einen „Zauberwald“ auf der Strecke nach Kumasi, ich habe mich dann aber nicht so gut gefühlt, hatte Durchfall und wollte auch nach drei Wochen einfach mal wieder nachhause. Also habe ich alleine ein Trotro genommen. Auf dem Weg habe ich dann immer wieder Sabines und Phillips Trotro gesehen. In Kumasi war es irgendwie komisch, dass man sich in Tanoso ganz so heimisch gefühlt hat. Trotzdem hatte ich erste Anfälle von Heimweh. Ich habe mich einfach wieder gefreut GANZ nachhause zu kommen, besonders als jetzt meine Eltern da waren und mich wieder daran erinnert haben, dass ich ja noch ein anderes Zuhause habe als mein Zimmer in Tanoso. Am Abend habe ich mich dann noch mit Nico und ein paar neuen Freiwilligen aus Schweden von Loszu in einer Bar getroffen.
16. Morgens hätte ich eigentlich in die Schule gemusst, ich hatte ja schon eine Woche geschwänzt. Ich war aber zu müde und habe den Tag stattdessen mit Filmeschauen und Schlafen verbracht.
17. Am Dienstag war ich dann zwar in der Schule, kam aber definitiv zu spät zu meinem Unterricht und habe also nichts gemacht. Am Abend dann wieder Nico in einer Bar getroffen.
18. Am Mittwoch habe ich dann bis um 10 Uhr verschlafen und da konnte ich ja dann nicht erst um 11 Uhr in der Schule aufkreuzen, also habe ich es ganz gelassen. Ich hatte nur eine Stunde und ich teile mir die Stunden sowieso mit dem ICT Lehrer dem das, laut ihm, nichts ausmacht wenn ich mal einen Tag nicht komme.
19. Die Schuldirektorin, die auch gleichzeitig Gastmutter von Eva ist, geht jetzt in Rente und jetzt ist unsere Gastmutter als Stellvertreterin die, die das Sagen hat. Am Donnerstag wurde ich gleich von dieser angesprochen. Ich sollte die Ergebnisse der Exams in einer Excel Tabelle festhalten. Na toll. Da war ich bis heute, dem 20. Januar dran. Zwischendurch habe ich dann noch diesen Monsterblogg geschrieben. Heute werden wir alle, das heißt die Leute von unserer Organisation und ein paar von Loszu, nach Accra fahren weil Eva morgen Geburtstag hat. Davon berichte ich aber in einem anderen Blogg, auch wenn ich es heute nicht mehr schaffe diesen hier hochzuladen.
Bis dann, es grüßt euch alle Jakob
PS: Hier ist eine kleine Auswahl von Bildern die ich in der Zeit vom 6. – 15. Januar gemacht habe. Mit einer kleinen Beschreibung. Einfach *hier* klicken und der Ordner wird heruntergeladen!